Blutzuckereinstellung

Praxis-Depesche 7/2019

Sorgenfalle Hypoglykämie

Diabetiker und ihre behandelnden Ärzte haben es oft nicht leicht mit der Blutzuckereinstellung. Der Knackpunkt sind oft Hypoglykämien. Aus Angst vor der Unterzuckerung bleibt die optimale Therapie allerdings häufig auf der Strecke.
Die Problematik des Hypoglykämierisikos stellt Ärzte nach wie vor vor eine große Herausforderung und stand auch auf einem Symposium von Lilly im Rahmen des diesjährigen DDG-Kongresses im Fokus. Prof. Werner Kern, Ulm, präsentierte interessante Zahlen zu diesem Thema. So gaben in einer Umfrage 72 % der teilnehmenden Hausund 79 % der Fachärzte an, aus Sorge um Hyperglykämien ihre Diabetes-Patienten weniger aggressiv zu behandeln als sie es ansonsten tun würden.
Erschwert wird die Problematik durch eine Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörung, die sich nach rezidivierenden milden Hypoglykämien einstellen kann, sowie durch die Tatsache, dass knapp Dreiviertel aller Unter- Foto: yourphototoday zuckerungen nachts auftreten. Die nächtlichen Hypoglykämien stören nicht nur den Schlaf, sondern sorgen auch für Einbußen in der Gedächtnisbildung, kognitiven Leistungsfähigkeit und Produktivität. Vor allem bei älteren Patienten sind Hypoglykämien zudem mit einem erhöhten Risiko für kognitive Störungen und Demenz verbunden.
Umso wichtiger ist es, sich als Behandler von der Angst nicht beherrschen zu lassen, denn nur eine gute Blutzuckereinstellung bietet einen Schutz vor dieser gefürchteten Nebenwirkung. OH
Quelle: Symposium: „Leben so normal wie möglich“, im Rahmen des Kongresses der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) 2019, Berlin, 29.5.2019

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