Alle neuen Epilepsie-Fälle, die sich im Laufe von zwei Jahren in acht Allgemeinpraxen in London und zwölf auf dem Land ereigneten, wurden untersucht. Es ergaben sich 190 Fälle, was einer Inzidenz von 51,5 pro 100 000 im Jahr entspricht. Das größte Epilepsie-Risiko hatten Kleinkinder bis zu vier Jahren (0,19%), das geringste Personen zwischen 45 und 64 (0,03%). Der Vergleich der sozialen Situation zeigte, dass das Fünftel der nach Carstairs Deprivation Score am meisten Benachteiligten 2,33-mal häufiger an Epilepsie erkrankten als das sozial am besten gestellte Fünftel. Bei getrennter Analyse nach Gebiet (Stadt gegen Land) blieb zwar der Trend erhalten, aber das Ergebnis war nicht länger signifikant.
Praxis-Depesche 4/2003
Sozial Benachteiligte haben häufiger Epilepsie
Die Tatsache, dass die Epilepsie in Entwicklungsländern häufiger vorkommt, hat zu der Hypothese geführt, dass sozial Benachteiligte stärker Epilepsie-gefährdet sein könnten als Wohlsituierte.
Quelle: Heaney, DC: Socioeconomic variation in incidence of epilepsy: prospective community based study in south east England, Zeitschrift: BRITISH MEDICAL JOURNAL, Ausgabe 325 (2002), Seiten: 1013-1016