Folgenreiche Eisenüberlastung

Praxis-Depesche 12/2002

Später Typ-1-Diabetes: An Hämochromatose denken!

Der späte Typ-1-Diabetes (Late-onset-Typ-1-Diabetes) kann Folge einer nicht entdeckten und unbehandelten hereditären Hämochromatose sein.

Gen-Studien zufolge ist die hereditäre Hämochromatose eine der häufigsten genetischen Störungen. Trotzdem gilt die Krankheit eher als Rarität. In einer retrospektiven Studie wurde bei 716 nicht-selektierten Patienten, die nach dem 30. Lebensjahr einen Typ-1-Diabetes entwickelten, und bei 9174 Kontroll-Probanden aus der Allgemeinbevölkerung nach den Hämochromatose-typischen Mutationen C282Y und H63D gefahndet. Eine C282Y-Homozygotie fand sich häufiger bei den Diabetikern (n = 9, relative Häufigkeit: 1,26%) als bei den Kontroll-Probanden (n = 23, relative Häufigkeit: 0,25%). Diese Patienten wiesen nicht erkannte Symptome einer Hämochromatose auf. Transferrin-Sättigung und Ferritin-Konzentration schwankten zwischen 57% und 102% bzw. 17 µg/l und 8125 µg/l. Die positive und die negative Vorhersagekraft einer C282Y-Homozygotie betrugen bei einer Transferrin-Sättigung über 50% 0,26 und 1,00. Eine Transferrin-Sättigung unter 50% schloss eine C282Y-Homozygotie aus.

Quelle: Ellervik, C: Prevalence of hereditary haemochromatosis in late-onset type 1 diabetes mellitus: a retrospective study, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 358 (2001), Seiten: 1405-1409

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x