Zephalalgien bei Kindern

Praxis-Depesche 5/2007

Spannungskopfschmerz - mindestens so häufig wie Migräne

Obwohl Spannungskopfschmerz und Migräne die beiden häufigsten Zephalalgie- Typen bei Kindern und Jugendlichen sind, befasst sich die Literatur vor allem mit Migräne. Deshalb wurden die wesentlichen Erkenntnisse über Spannungskopfschmerz bei Heranwachsenden jetzt in einer Übersicht aus Finnland dargestellt.

Die Standard-Kriterien für Spannungskopfschmerz basieren auf der ersten Ausgabe der International Classification of Headache Disorders (ICHD-1). Bei ihrer Anwendung ist Spannungskopfschmerz bei Schulkindern und Heranwachsenden mit 10 bei 25% mindestens so häufig wie Migräne. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu. Mäd­chen sind häufiger betroffen als Jungen, doch gibt es hier Unterschiede von Land zu Land.

Die Kriterien für Spannungskopfschmerz umfassen im Wesentlichen Merkmale, die nicht einer Migräne entsprechen: das Fehlen von Pulsieren, Hämmern und Einseitigkeit oder Verstärkung durch Aktivität und das Fehlen autonomer Symp­tome spricht für Spannungskopfschmerz und gegen Migräne. Allerdings gibt es bei Kindern Überschneidungen der Symp­tome, sodass eine Abgrenzung nicht immer möglich ist. Die ICHD-2-Kriterien unterteilen den Spannungskopfschmerz in drei Subtypen: seltene Episoden (weniger als einmal im Monat), häufige Episoden (weniger als an 15 Tagen im Monat) und chronisch (mindestens an 15 Tagen im Monat). Wichtig bei der Diagnose sind systematische Kopfweh­anamnese, sorgfältige körperliche und neurologische Untersuchung inklusive Augenspiegelung und Blutdruckmessung und Verfolgung mit einem Kopfschmerztagebuch. Zunächst müssen sekundäre Kopfschmerzen mit Ursachen von Meningitis über Hydrozephalus bis Otitis media, Virämie, Fieber und Depression ausgeschlossen werden. Bildgebende Verfahren sind bei auffälligen Befunden, Anfallanamnese, Auftreten schwerer Schmerzen oder Änderung bekannter Beschwerden angesagt.

Die Pathomechanismen des Spannungskopfschmerzes sind unklar. Er wird wohl durch genetische Faktoren zusammen mit Umweltbedingungen (wie familiäre Probleme) verursacht, wobei die Genetik beim chronischen Schmerz wichtiger sein dürfte.

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