Ein gesunder, normal entwickelter Junge wurde termingerecht entbunden. Bereits bei der Geburt hatte er blau-violette Hautknötchen mit einem Durchmesser von bis zu 2 cm praktisch am gesamten Körper, Zeichen einer Leber- oder Milzvergrößerung oder eine Lymphadenopathie waren nicht vorhanden. Serum-Antikörpertiter gegen Toxoplasmen, Cytomegalie-, Herpes simplex- oder Rötelnviren sowie Treponema pallidum waren negativ, der periphere Blutausstrich normal. Die Hautbiopsien zeigten atypische zelluläre Infiltrate. Die Knochenmarkbiopsie bestätigte das Vorliegen einer akuten myeloischen Leukämie vom M4-Subtyp. Aufgrund des guten Allgemeinzustandes und des aleukämischen Blutbildes wurde in Absprache mit den Eltern auf eine Chemotherapie verzichtet und eine engmaschige Beobachtung vereinbart. Nach etwa vier Monaten waren die Läsionen komplett und ohne Narbenbildung verschwunden; eine Nachbeobachtung bis zu einem Alter von acht Monaten ergab keine Hinweise auf ein erneutes Auftreten. (bk)
Kongenitale leukämische Hautinfiltrate
Praxis-Depesche 15/2005
Spontane Regression
Eine kongenitale Leukämie ist eine sehr seltene Erkrankung, klinisch gekennzeichnet u. a. durch Blässe, Lethargie, Hautknoten oder ZNS-Beteiligung. Die Erkrankung kann sich ausschließlich an der Haut manifestieren und ohne Behandlung verschwinden.
Quelle: Landers, MC: Spontaneous regression of aleukemia congenital leukemia cutis, Zeitschrift: PEDIATRIC DERMATOLOGY, Ausgabe 22 (2005), Seiten: 26-30