Mit sehr starken Flankenschmerzen wurde ein älterer Mann in der Notaufnahme vorstellig. In einem anderen Krankenhaus hatte man es bereits drei Tage lang mit i.v. Analgetika versucht, doch brachten diese keine Linderung. Die körperliche Untersuchung und die Laborwerte blieben unauffällig, abgesehen von einem extrem hohen LDH-Spiegel. In einer Kontrast-CT wurde offenbar, dass kein Blut mehr durch die linke Nierenarterie floss. Im OP zeigte sich, dass ein großer Thrombus die Hauptarterie der linken Niere vollständig verstopfte und es wurde eine Nephrektomie durchgeführt.
Üblicherweise sind renale Thrombosen auf bestimmte Ursachen zurückzuführen, z. B. ein Trauma, Vaskulitis, Sepsis, Transplantation, Sichelzellanämie oder Antiphospholipidsyndrom. Das spontane Auftreten einer Nierenarterienthrombose wurde mit diesem Fall jedoch erst drei mal beschrieben.
Diagnostizieren lässt sich eine spontane Nierenarterienthrombose wie hier gezeigt mittels LDH-Spiegel und Kontrast-CT. Ist der LDH-Spiegel noch nicht extrem erhöht, ist ein medikamentöses bzw. minimal-invasives Vorgehen möglich. Wird der Niereninfarkt aber zu spät erkannt, ist eine Nephrektomie die einzige Option. OH