Insulintherapie

Praxis-Depesche 1/2019

Spritzlast reduzieren, Lipohypertrophien vermeiden

Lipohypertrophien an Injektionsstellen bei insulinpflichtigen Diabetikern können das Erreichen der Therapieziele erschweren. Vorbeugen lässt sich durch konsequentes Einhalten von Rotationsschemata und durch Reduktion von Injektionsfrequenz und -volumen.

Lipohypertrophien (LHT) sind Fett- und Bindegewebsvermehrungen im subkutanen Fettgewebe, die durch mechanische, hormonelle und chemische Einflüsse wiederholter Insulininjektionen oder -infusionen entstehen. Sie finden sich bei Typ-1- wie bei Typ-2-Diabetikern mit einer Häufigkeit von 28 bis 64 % als sichtbare, mitunter auch lediglich als palpable Verhärtungen in Injektionsbereichen.
LHT sind aber kein rein kosmetisches Problem, sondern können für Schwankungen in der Blutzuckereinstellung verantwortlich sein.
Nicht nur die Häufigkeit, auch das Injektionsvolumen spielt bei der Entwicklung von LHT eine Rolle. Es konnte gezeigt werden, dass sich nach der Injektion das Insulindepot in der Unterhaut nicht kugelförmig, sondern parallel zur Hautoberfläche ausbreitet, und diese laterale Verteilung mit zunehmendem Volumen überproportional zunimmt. Besonders gefährdet sind daher Patienten, die hohe Insulindosen bzw. -volumina spritzen, weil hier die Wahrscheinlichkeit einer Anlagerung von Insulindepots besonders hoch ist, erläutere Dr. Winfried Keuthage, Münster, auf einer Veranstaltung von Berlin-Chemie.
„Die Therapie mit einem hochkonzentrierten Insulin mit 200 E/ml stellt wegen des halbierten Volumens eine effektive Prävention von Lipohypertrophien dar“, so Keuthage. RS
Quelle:

Symposium„Hautveränderung bei Diabetes – nur ein kosmetisches Problem?“ Diabetes Herbsttagung, Wiesbaden, 10.11.2018

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