SSRI mit minimalen Interaktionen

Gegenüber trizyklischen Antidepressiva und MAO-Hemmern zeichnen sich SSRI bei ähnlicher Wirksamkeit durch verbesserte Verträglichkeit aus. Die SSRI-Klasse umfasst heterogene Substanzen mit interindividuell unterschiedlichen Responseraten und insbesondere unterschiedlicher Interaktionssicherheit, bezogen auf die hepatische Enzyminduktion. Im Vergleich zu anderen SSRI weist der hochselektive SSRI Citalopram ein besonders günstiges Interaktionsprofil auf: Klinische Studien zeigten, dass die Pharmakokinetik von trizyklischen Antidepressiva (Amitriptylin, Clomipramin, Maprotilin) und Antipsychotika (Haloperidol, Chlor-, Levomepromazin, Zuclopenthixol, Thiorid-, Perphenazin) sowie Warfarin durch Citalopram nicht signifikant beeinflusst wird. Drei randomisierte plazebokontrollierte Studien mit mehr als 1 000 Patienten hatten die Wirksamkeit von Citalopram bei Depression untersucht: 20 bis 40 mg/d Citalopram erwiesen sich gegenüber Plazebo als signifikant wirksame antidepressive Therapie. Metaanalysen bestätigten dieses Ergebnis. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Citalopram ist mit anderen SSRI vergleichbar, wobei unter Citalopram seltener Verstopfung, Sehstörungen und orthostatische Hypotension beobachtet werden. Insbesondere bei älteren Depressiven mit Begleiterkrankungen wurden günstige Therapieeffekte mit Citalopram erzielt. Darüber hinaus führte Citalopram auch bei anderen psychiatrischen Erkrankungen (Angst-, Zwangsstörungen) zu vielversprechenden Behandlungsergebnissen. (EJW)