Herzinfarkt und Adipositas

Praxis-Depesche 9/2018

Stärkere Abnahme der Nierenfunktion

Bei Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben, nimmt die Nierenfunktion im Schnitt doppelt so schnell ab wie in der Allgemeinbevölkerung. Das Problem verstärkt sich noch weiter, wenn zusätzlich Adipositas vorliegt.

Adipositas erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Dyslipidämie und Diabetes – die Hauptrisikofaktoren für terminale Niereninsuffizienz. Außerdem trägt eine Adipositas aufgrund der Produktion von pro-inflammatorischen Botenstoffen zu einer glomerulären und interstitiellen Fibrose bei. Genaueres verrät eine aktuelle Datenanalyse von rund 2400 Patienten zwischen 60 und 80 Jahren mit vergangenem Infarkt und optimaler Pharmakotherapie.
Die glomeruläre Filtrationsrate (eGFR) betrug initial 81,5±19,6 ml/min/1,73m2. Knapp ein Viertel der Patienten war adipös (BMI≥30 kg/m2). Im Schnitt sank die eGFR bei den Männern jährlich um 1,45 ml/ min/1,73m2 und bei den Frauen um 0,92 ml/min/1,73m2. Bei adipösen Männern war die Abnahme um 30%, bei adipösen Frauen sogar um 45% größer. Dies entsprach pro BMI-Erhöhung um 5 kg/m2 einer zusätzlichen jährlichen eGFR-Abnahme um 0,35 bzw. 0,21 ml/min/1,73 m2 bei Männern respektive Frauen – und das trotz optimaler antihypertensiver, Cholesterin-senkender, antithrombotischer und Glucose-senkender Therapie. BA
Quelle:

Esmeijer K et al. Body-fat indicators and kidney function decline in older post-myocardial infarction patients: ... Eur J of Prev Cardiol 2018; 25: 90-9

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