In einer übergeordneten Analyse untersuchten Forscher die Daten von 204 Metaanalysen, in welchen die Ergebnisse von 507 Studien für Karzinome an insgesamt 36 verschiedenen Körperregionen untersucht wurden. Da sie die sichersten Ergebnisse lieferten, fokussierte die Analyse im Wesentlichen auf Kohortenstudien, in welchen das Körpergewicht als kontinuierliches Maß erfasst wurde (n=95).
Insgesamt fand man für neun verschiedene Karzinomtypen starke Evidenz. Ein erhöhter BMI war assoziiert mit einem höheren Risiko für die Entstehung von Ösophagus-Adenokarzinom, Kolon- und Rektumkarzinom (bei Männern), Gallengangs- und Pankreaskarzinom, Endometriumkarzinom (bei prämenopausalen Frauen), Nierenzellkarzinom und multiplem Myelom. Der Risikozuwachs pro BMI-Anstieg um 5 kg/m² reichte dabei von 9% für Rektumkarzinome bei Männern bis hin zu 56% für Gallengangskarzinome. Eindeutig waren auch der Zusammenhang zwischen einer Gewichtszunahme sowie höherem Taillen-/Hüft-Verhältnis und einem erhöhten Risiko für Endometriumkarzinom und Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen ohne bisherige Hormonersatztherapie (HRT). Pro Gewichtszunahme um 5 kg stieg das Brustkrebsrisiko postmenopausaler HRT-naiver Frauen um 11%. OH