In der randomisierten Studie CARE (Cholesterol and Recurrent Events) war Pravastatin gegen Plazebo getestet worden. Teilnehmer waren 4159 Patienten mit vorausgegangenem Herzinfarkt und Gesamtcholesterin unter 240 mg/dl. 1711 Patienten wiesen eine chronische Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance von 75 ml/min oder darunter auf. Die Daten dieser Subgruppe wurden retrospektiv ausgewertet. Der primäre Endpunkt beinhaltete koronare Todesfälle und symptomatische nicht-tödliche Herzinfarkte. Nach einem medianen Follow-up von 58,9 Monaten war die Inzidenz des primären Endpunktes bei den Pravastatin-Patienten um 28% niedriger als bei den Plazebo-Patienten. Die Einnahme von Pravastatin war auch mit einem geringeren Risiko für größere koronare Ereignisse und koronare Revaskularisierungen assoziiert. Interaktionstests ergaben, dass der beobachtete Vorteil unabhängig vom Vorliegen und Schweregrad einer Niereninsuffizienz war. Die Nebenwirkungshäufigkeit war bei Pravastatin- und Plazebo-Patienten vergleichbar.
Sekundärprävention der KHK
Praxis-Depesche 9/2003
Statine auch bei Niereninsuffizienz sinnvoll
Aus der Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse sind Statine nicht mehr wegzudenken. Jetzt zeigt die Nachauswertung einer Studie, dass auch Koronarpatienten mit leichter chronischer Niereninsuffizienz profitieren.
Quelle: Tonelli, M: Pravastatin for Secondyry prevention of cardiovascular events in persons with mild chronic renal insufficiency, Zeitschrift: ANNALS OF INTERNAL MEDICINE, Ausgabe 138 (2003), Seiten: 98-104