Statine senken die LDL-Cholesterin-Spiegel, indem sie die intrazelluläre Cholesterinsynthese blockieren und so die Expression von LDL-Rezeptoren induzieren. Dies steigert den Abbau von LDL-Cholesterin. Da die Überexpression von LDL-Rezeptoren den Katabolismus aller Apo-B-haltigen Lipoproteine (auch der triglyzeridreichen Lipoproteine) steigert, ist klar, dass Statine auch die Triglyzerid-Spiegel beeinflussen. Bislang wurde dieser Effekt aber noch nicht systematisch untersucht. Da die Triglyzeride zunehmend als unabhängiger KHK-Risikofaktor diskutiert werden, wurde eine Studie durchgeführt, die die Wirkung der einzelnen Statine auf die Triglyzerid-Spiegel verglich. Dazu erhielten 197 hypercholesterinämische Patienten neben einer fett- und cholesterinarmen Diät über zwei Monate hinweg entweder Atorvastatin (10 mg/d), Fluvastatin (40 mg/d), Pravastatin (20 mg/d) oder Simvastatin (10 mg/d). Nach zwei Monaten hatte die Triglyzerid-Konzentration (LDL-Konzentration) wie folgt abgenommen: Atorvastatin 20,1% (37,9%), Simvastatin 18,3% (35,5%), Pravastatin 12,0% (31,5%), Fluvastatin 7,3% (30,1%).
Senkung der Triglyzerid-Spiegel
Praxis-Depesche 3/2000
Statine haben differente Profile
Statine senken in erster Linie die Spiegel von LDL-Cholesterin. Daneben ist aber auch ein günstiger Einfluss auf die Triglyzerid-Spiegel zu beobachten, wenngleich dieser weniger ausgeprägt ist. In einer aktuellen Studie wurde untersucht, ob sich gängige Statin-Präparate in ihrer Wirkung auf die Triglyzerid-Spiegel unterscheiden.
Quelle: Branchi, A: Lowering effects of four different statins on serum triglyceride level, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF CLINICAL PHARMACOLOGY, Ausgabe 55 (1999), Seiten: 499-502