Dyslipidämie von Dialysepatienten

Praxis-Depesche 22/2000

Statine korrigieren die Fette auch bei Niereninsuffizienz

Bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz kommt es häufig zu schweren Störungen des Fettstoffwechsels. Ein besonders hohes Risiko für eine Hypercholesterinämie ist mit der Peritonealdialyse verbunden. Urämische Patienten mit Dyslipidämie profitieren von der effektiven und sicheren Lipidsenkung mit Atorvastatin.

Französische Nephrologen prüften die Wirksamkeit und Verträglichkeit des hocheffektiven Lipidsenkers Atorvastatin bei 31 Patienten mit Hypercholesterinämie, die mit Peritonealdialyse (durchschnittlich 27 Monate) behandelt wurden. Die Betroffenen wurden vier Monate lang mit Atorvastatin (Startdosis: 10 mg) behandelt. Die Dosis konnte auf 20 oder 40 mg erhöht werden, um folgende Zielwerte des LDL-Cholesterins zu erreichen: 130 mg/dl (KHK-Primärprävention), 100 mg/dl (KHK-Sekundärprävention). Darüber hinaus sollten Triglyzeridwerte von höchstens 200 mg/dl erzielt werden. Zum Studienbeginn sowie in monatilichen Abständen wurden die Lipidprofile sowie Leber- und Muskelenzyme kontrolliert. 19 Patienten hatten zusätzlich eine Hypertriglyzeridämie, sieben litten an Diabetes mellitus. 20 Patienten wiesen keine KHK-Anamnese auf (Primärprävention), neun hatten bereits ein KHK-Ereignis erlebt (Sekundärprävention). Bei den Patienten der Primär- bzw. Sekundärpräventionsgruppe sanken die LDL-Spiegel um 42 bzw. 46% (auf 119 bzw. 104 mg/dl) signifikant, die durchschnittlichen Triglyzeridspiegel um 37 bzw. 26% (auf 186 bzw. 201 mg/dl). Insgesamt 19 Primär- und sieben Sekundärpräventions-Patienten erreichten die LDL-Zielwerte, 15 von 19 Patienten die Triglyzerid-Zielwerte. Andere Laborparameter blieben von der Therapie mit Atorvastatin unbeeinflusst. (EJW)

Quelle: Hufnagel, G: Effects of atorvastatin on dyslipidaemia in uraemic patients on peritoneal dialysis, Zeitschrift: NEPHROLOGY, DIALYSIS, TRANSPLANTATION, Ausgabe 15 (2000), Seiten: 684-688

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