Um den Zusammenhang zwischen Statinen und akuter Pankreatitis zu klären, wurden anhand einer kalifornischen Patientendatenbank 4 Mio. Fälle von akuter Pankreatitis untersucht. Die Forscher verglichen die Inzidenzraten und das relative Risiko von akuter Pankreatitis (aP) zwischen Patienten mit bzw. ohne Verschreibungen für Simvastatin.
Knapp 6400 Patienten entwickelten eine aP, davon 18% unter Simvastatin. Verglichen mit den Patienten ohne Statin-Therapie war die Inzidenzrate unter Simvastatin geringer (0,80 vs. 1,28/100 000 Personentage; relative Risikoreduktion 38%). Unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Gallensteinbildung, Alkoholabhängigkeit, Rauchen und Hypertriglyzeridämie reduzierte die Statin-Therapie das relative Risiko sogar um ca. 70%.
Ähnliche Werte für das relative Risiko ergaben auch Subanalysen der Hochrisiko-Patienten mit Gallensteinen, chronischem Alkoholkonsum oder Hypertriglyzeridämie (RR 0,25; 0,22; 0,17). Der protektive Effekt war dabei dosisabhängig bis zu einer täglichen Durchschnittsdosis von über 20 mg, bei der die „Pankreatitis-protektive“ Wirkung stagnierte. Eine Wiederholung der Analyse für Atorvastatin ergab einen ähnlich guten Wert. Die Autoren vermuten daher, dass es sich dabei um einen Klasseneffekt handelt. OH