Kognitive Störungen im Alter

Praxis-Depesche 18/2000

Sterbende Gehirnzellen durch Vorhofflimmern

Nicht-rheumatisch bedingtes chronisches Vorhofflimmern (NRAF) ist mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall und Schwund der weißen Gehirnsubstanz verbunden. Es wäre daher denkbar, dass Vorhofflimmern den geistigen Abbau im Alter direkt begünstigt.

Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden 255 Patienten einer italienischen geriatrischen Ambulanz untersucht, die über 70 Jahre alt waren und bisher keine transitorischen ischämischen Attacken oder Schlaganfälle erlitten hatten. Die geistige Leistungsfähigkeit wurde mit Hilfe des Mini-Mental State Exam (MMSE) ermittelt. Bei 42 Patienten wurde ein NRAF diagnostiziert, die anderen 213 bildeten die Kontrollgruppe. Der durchschnittliche MMSE-Score war bei den Patienten mit Vorhofflimmern signifikant niedriger als in der Gruppe der Senioren mit Sinusrhythmus; die Assoziation bestand unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildungsstand und Begleiterkrankungen.

Quelle: Sabatini, T: Atrial fibrillation and cognitive disorders in oler people, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN GERIATRICS SOCIETY, Ausgabe 48 (2000), Seiten: 387-390

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