Exzessive Schläfrigkeit

Praxis-Depesche 3/2005

Stimulanzien, wenn Schlafhygiene nicht reicht

Bei Schlafmangel und Schläfrigkeit helfen oft schon ein veränderter Lebensstil und bessere Schlafhygiene. Teilweise stecken jedoch ernsthafte Erkrankungen hinter der exzessiven Schläfrigkeit, die behandelt werden müssen.

Schätzungsweise 3 bis 5% der Bevölkerung leiden an exzessiver Schläfrigkeit. Übermüdete Patienten sind nicht nur weniger leistungsfähig, sie stellen auch eine Gefahr für sich und andere dar. Nach Abklärung möglicher internistischer Ursachen führt der Weg oft ins Schlaflabor. Leitlinien zur Diagnose und Therapie der Tagesschläfrigkeit findet man auch auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (www.dgsm.de). Grunderkrankung kann eine Narkolepsie oder auch z. B. eine obstruktive Schlafapnoe sein. Ständige Apnoen rufen kurze Weckreaktionen hervor. Schlafen die Patienten mit einer Atemmaske, können sie oft wieder ein normales Schlafprofil erreichen. Eine trotz Behandlung der Grunderkrankung weiter bestehende Tagesmüdigkeit kann mit Stimulanzien behandelt werden. Das neuartige Modafinil wirkt gezielt auf Bereiche des Hypothalamus, die für die Wachheit verantwortlich sind. Im Gegensatz zu anderen vigilanzfördernden Substanzen zeigt es weniger Nebenwirkungen, eine gute Langzeitwirkung, kaum Adaptation und Suchtgefahr bzw. Missbrauchsrisiko. Modafinil verbessert Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit der Patienten und ermöglicht ihnen damit ein weitgehend normales Leben. (MF)

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