Nachtschlaf und Blutzucker

Praxis-Depesche

Störungen begünstigen Insulinresistenz

Der Tiefschlaf oder langsamwellige Schlaf (slow-wave sleep; SWS) ist durch niederfrequente Deltawellen gekennzeichnet und dient der Regeneration des Körpers. Wird diese frühe Schlafphase gestört, wirkt sich dies negativ auf den Blutzuckerhaushalt aus.
Zwischen der Dauer und Qualität des Nachtschlafs und der glykämischen Kontrolle besteht ein enger Zusammenhang. In einer Metaanalyse mit acht Studien gingen britische Forscher:innen nun der Frage nach, welche Auswirkungen eine gezielte Manipulation der SWS- und/oder REM-Schlafphasen im Hinblick auf die Parameter der Glukosehomöostase (z. B. Insulinresistenz, Nüchtern- bzw. postprandialer Glukose- oder Insulinspiegel) hat.
Das Ergebnis: Im Vergleich zum ungestörten Schlaf führten Unterbrechungen des SWS-Schlafs durch akustische Signale zu einer deutlich größeren Insulinresistenz. Signifikante Einflüsse auf den postprandialen Blutzucker- oder Insulinspiegel stellten die Forschenden dagegen nicht fest. Nur eine Untersuchung hatte Unterbrechungen des REM-Schlafs untersucht, jedoch keinen Zusammenhang mit der glykämischen Kontrolle festgestellt.
Die Forschung muss nun unter anderem klären, so das Autorenteam, ob sich durch eine gezielte Optimierung der Schlafphasen die Blutzuckerkontrolle verbessern lässt. LO
Quelle: Johnson JM et al.: The effect of slow-wave sleep and rapid eye-movement sleep interventions on glycaemic control: a systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. Sleep Med 2022; 92: 50-8

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