ACE-Hemmer bei Typ-1-Diabetes

Praxis-Depesche 11/2000

Straffe Blutdruckeinstellung schont die Nieren

ACE-Hemmer verzögern bei Typ-1-Diabetikern die Progression der Nierenerkrankung, wie entsprechende Studien eindeutig nachgewiesen haben. Worauf diese Wirkung beruht, ist weniger genau bekannt. Ist sie vom Grad der Blutdrucksenkung abhängig?

129 Patienten mit Typ-1-Diabetes und Nephropathie mit Kreatininwerten von weniger als 4,0 mg/dl wurden randomisiert in zwei Gruppen eingeteilt. Für Gruppe 1 wurde als Therapieziel ein mittlerer Blutdruck von höchstens 92 mmHg (entspricht einem systolisch/diastolischem Druck von 120/80 mmHg) definiert, in Gruppe 2 sollte ein Mitteldruck von 100 bis 107 mmHg erreicht werden. Alle Patienten erhielten Ramipril, nach Bedarf in Kombination mit anderen Antihypertensiva. Nach zwei Jahren hatte sich die Nierenfunktion, gemessen an der Kreatinin-Clearance und Iothalamat-Clearance, in beiden Gruppen gleichermaßen geringfügig verschlechtert. Die Proteinausscheidung war jedoch in der Gruppe mit strenger Blutdruckeinstellung von 1,043 mg/24 h auf 535 mg/24 h gesunken, während sie in Gruppe 2 von 1,140 mg/24 h auf 1,723 mg/24 h gestiegen war. Fast ein Drittel aller Patienten hatte eine Proteinausscheidung von weniger als 500 mg/24 h erreicht. Da das Ausmaß der Proteinurie eng mit der Langzeitprognose der Nierenfunktion verknüpft ist, war also eine deutliche renoprotektive Wirkung nachweisbar.

Quelle: Lewis, JB: Effect of intensive blood pressure control on the course of type 1 diabetic nephropathy, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF KIDNEY DISEASES, Ausgabe 34 (1999), Seiten: 809-817

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