Den Willen zum Verzicht stärken

Praxis-Depesche 23/2000

Strategien gegen den Rauchertod

Etwa 1,1 Milliarden Menschen weltweit rauchen, etwa 1,3 Millionen Europäer starben 1998 an den (vermeidbaren) Folgen des Rauchens. Das Rauchen aufzugeben, ist jedoch nicht einfach, obwohl die meisten Raucher dies wollen. Ärzte sollten alle Raucher über die Gesundheitsrisiken des Rauchens und Hilfsmittel zum Nikotinentzug (Nikotinpflaster, Verhaltenstraining) informieren.

Chronischer Tabakkonsum macht süchtig und Rauchen erhöht die Sterblichkeit signifikant. Wer mit dem Rauchen aufhört, verbessert seine Lebenserwartung deutlich. Derzeit rauchen 40% aller männlichen und 30% aller weiblichen Europäer. Eine repräsentative Stichprobe von Rauchern aus 15 EU-Staaten sowie Polen und Russland wurde mit Hilfe individueller Interviews zu ihrer Haltung gegenüber einem Verzicht auf Rauchen befragt. Insgesamt 10 295 erwachsene Raucher wurden interviewt. Es zeigte sich, dass die Mehrheit der Raucher gewillt war, das Rauchen aufzugeben. Dabei wollten weniger als 40% der deutschen, österreichischen und italienischen Raucher, aber 84% der schwedischen Raucher auf Zigaretten verzichten. Die Raucher erwarteten, dass ihr Arzt ihnen zum Nikotinverzicht rät. Allerdings wurden nur 34% der Raucher von den Ärzten zur Abstinenz aufgefordert und nur 11,6% der Ärzte hatten die Raucher über Entzugsstrategien informiert. Die Befragungsergebnisse waren für Männer und Frauen vergleichbar. Ärzte sollten grundsätzlich ihre rauchenden Patienten zum Nikotinverzicht motivieren und sie darüber informieren, welche Hilfsmittel für den erfolgreichen Nikotinentzug eingesetzt werden können. Wertvolle Unterstützung beim Bemühen, von der Sucht loszukommen, bieten Nikotinersatz-Therapien, wie sie insbesondere mit Nikotinpflastern über Jahre erfolgreich eingesetzt wurden. (EJW)

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