Aflibercept bei neovaskulärer, altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD)

Praxis-Depesche

Studien und Real-World bestätigen Wirksamkeit des T&E-Schema

Die meisten Patient:innen mit einer nAMD wünschen sich weniger Behandlungstermine mit einem verlägerten Applikationsintervall. Der Treat&Extend-Ansatz mit dem intravitreal injizierten VEGF-Inhibitor Aflibercept wird diesem Patientenwunsch gerecht. Sowohl klinische Studien als auch Real-World-Daten zeigen, dass so stabile Visusgewinne erzielt werden. Die entsprechenden Daten wurden auf einer Online-Presseveranstaltung der Firma Bayer präsentiert.
In der Vergangenheit brachen nicht wenige nAMD-Patient:innen die Therapie wegen der kurzen Applikationsintervalle von VEGF-Inhibitoren ab. Eine anhaltende Visusverbesserung erfordert aber eine langfristige und vor allem konsequente Therapie. „Es besteht ein hoher Bedarf an optimierten Therapieregimen, da häufige Ursachen für Therapieunterbrechungen bei der nAMD-Therapie zum Beispiel große Distanzen zu den Behandler:innen sind“, betonte Prof. Dr. Ramin Khoramnia, Heidelberg, auf der Online-Presseveranstaltung. Das Treat-&-Extend(T&E)-Schema kann die Behandlungslast von Patient:innen reduzieren. Es umfasst initial drei aufeinanderfolgende monatliche Loading-Dosen von Aflibercept bis zur Stabilisierung der Erkrankung und die anschließende Bestimmung des „maximalen Intervalls ohne neue Flüssigkeitsansammlung“. Lassen Sehschärfe und/oder morphologische Response nach, kann die Therapiefrequenz wieder erhöht werden.  
Die Effektivität des T&E-Regimes mit Aflibercept belegen die aktuellen Daten der Phase IIIb/IV- und IV-Studien ARIES und ALTAIR mit 271 bzw. 246 behandlungsnaiven nAMD-Patient:innen. In der ALTAIR-Studie wurden zwei T&E-Schemata verglichen: Verlängerung der Intervalle nach initialer Aufsättigung (drei monatliche Injektionen gefolgt von einer weiteren Injektion in Woche 16) um zwei Wochen (Regime 1) bzw. um vier Wochen (Regime 2). Das kürzeste Intervall lag bei acht, das maximale bei 16 Wochen. Bis Woche 96 hatten 57 % - 60 % der Patient:innen das Injektionsintervall auf drei Monate oder mehr verlängert und bis zu 46 % sogar auf vier Monate.
Ähnliche Resultate wurden in der Phase IIIb/IV-Studie ARIES erzielt. Verglichen wurde hier ein frühzeitiges T&E-Regime (Beginn nach drei monatlichen Injektionen und einer weiteren Injektion in Woche 16) mit einem späten T&E-Regime (nach drei monatlichen Injektionen gefolgt von Injektionen alle acht Wochen, Beginn eines T&E-Regimes ab Woche 52). Bis Woche 104 hatten 47 % - 52 % der Patient:innen ein Injektionsintervall von drei Monaten oder mehr erreicht, bis zu 30 % von vier Monaten. Der BCVA (best corrected visual acuity) erhöhte sich gegenüber dem Baseline-Wert in beiden Studien bis zur Woche 96 um > 5 ETDRS-Buchstaben.
Real-World-Daten bestätigen die klinischen Daten zum T&E-Regime mit Aflibercept, so Dr. Robert Kromer, Kiel. So blieb die Sehschärfe bei 213 neu dia­gnostizierten nAMD-Patient:innen unter einem T&E-Protokoll mit Aflibercept in der klinischen Routineanwendung über vier Jahre erhalten. Im vierten Jahr lag der Anteil der nAMD-Patient:innen mit einem Behandlungsintervall von ≥ 12 Wochen bei 48,4 %. Die Real-World-Erfahrungen bestätigen außerdem das gut etablierte Sicherheitsprofil von Aflibercept aus kon­trollierten klinischen Studien.
Auch Ärztinnen und Ärzte sprechen sich für ein längeres Therapieintervall aus: In einer Umfrage unter 30 IVOM-Anwender:innen mit Sitz in Deutschland war dies für 73 % das wichtigste Kriterium bei der Auswahl eines Anti-VEGF-Präparats. Eine schnelle, klinisch bedeutsame und anhaltende Verbesserung der Sehkraft war für 93 % wichtigstes Kriterium, ein gut etabliertes und zuverlässiges Sicherheitsprofil für 80 %.
Quelle:

Interaktive Presseveranstaltung „Frühstart mit Eylea®: Lange Therapieintervalle bei der nAMD mit Aflibercept“, 17. Mai 2022. Veranstalter: Bayer AG
Aflibercept: Eylea®

 

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x