Für die Studie SCAPIS wurden 25.182 Personen zwischen 50 und 60 Jahren ohne vorangegangenes Koronarereignis untersucht: Neben einer Risikostratifizierung anhand der gängigen Scores (SCORE und PCE) wurde eine koronare CT-Angiographie (CCTA) durchgeführt sowie der koronare Kalzium-Score (CAC) ermittelt. Ziel war es, die tatsächliche Atherosklerose-Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung zu bestimmen und die Genauigkeit der CCTA im Vergleich zu gängigen Risiko-Tools zu evaluieren.
Bei 42,1 % der Studienteilnehmer zeigte sich eine Atherosklerose im CCTA, bei 5,2 % handelte es sich um signifikante Stenosen (≥ 50 %). Zwar bestätigten die Forscher eine insgesamt gute Korrelation zwischen der per CCTA detektieren Atherosklerose- Rate und dem CAC sowie den Risiko-Scores SCORE oder PCE – allerdings gab es eine Subgruppe von Patienten, deren Atherosklerose ohne CCTA nicht erkannt worden wäre: So waren unter den Probanden ohne Kalzifikation (CAC = 0) 5,5 %, bei denen sich in der CCTA eine Atherosklerose zeigte. Auch bei diesen Patienten stieg das Atherosklerose-Risiko mit der Zahl der Risikofaktoren.
Ob die per CCTA detektierten atherosklerotischen Veränderungen bei symptomfreien Personen auch tatsächlich mit der Zahl der Koronarereignisse korrelieren (wie es bei symptomatischen Patienten der Fall ist), würden die noch ausstehenden Langzeitdaten zeigen, so die Autoren. RG