Typ-2-Diabetes

Praxis-Depesche 23/2000

Sulfonylharnstoff mit dualem Wirkprinzip

Der Sulfonylharnstoff Glimepirid ist ein wirksames orales Antidiabetikum, das die Stoffwechseleinstellung über eine Steigerung der Insulinsekretion verbessert. Es hat aber offensichtlich auch insulinunabhängige Auswirkungen auf den Glukose-Metabolismus.

Die Therapie eines Typ-2-Diabetes mit Sulfonylharnstoffen kann mit schweren, zum Teil protrahierten Hypoglykämien einhergehen. Bei Glimepirid ist diese Gefahr offensichtlich weniger gegeben. Grund dafür ist das duale Wirkprinzip dieser Substanz: Zum einen steigert es zwar ebenfalls die Insulinsekretion, zum anderen verbessert es aber auch die periphere Insulinsensibilität, wie eine Glukose-Clamp-Untersuchung zeigte. So fällt die Insulinsekretionssteigerung bei gleicher Blutzuckersenkung geringer aus. Eine sehr unerwünschte Begleiterscheinung von Insulin- und Glibenclamid-Therapie ist die Gewichtszunahme. Für Glimepirid ließ sich eine Gewichtsneutralität in mehreren Studien nachweisen. Die Ursache hierfür sieht man ebenfalls in der geringeren Insulinsekretion und den zusätzlichen extrapankreatischen Wirkungen. Die gute Verträglichkeit und die einmalige Einnahme am Morgen erhöhen darüber hinaus die Compliance der Patienten, die in einer kürzlich durchgeführten Studie mit 95% (im Vergleich zu 63% bei Resorptionsverzögerern) angegeben wurde.

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