Aus über 3000 Schülern zwischen 13 und 21 Jahren wurden 242 ausgewählt. Je 121 litten an Essstörung, Depression oder hatten einen Suizid versucht, 121 dienten als gesunde Kontrollen. Mit allen Probanden wurde ein semistrukturiertes klinisches Interview und psychologische Tests durchgeführt. Substanzmissbrauch, häufige Regelverletzungen sowie Selbstmordversuche waren bei Schülern mit Major Depression signifikant häufiger. Dysthymie war dagegen eher mit pathologischem Lügen verbunden. Beide Erkrankungen wurden oft von Angststörung, Verlassensängsten und Phobien begleitet. Etwa 30% der Schüler litten an beiden Störungen gleichzeitig. Nur 34,7% der depressiven und 23,8% der dysthymen Jugendlichen war in ärztlicher Behandlung, viele erhielten Sedativa. Auch fast 30% der "gesunden" Kontrollen zeigten depressive Symptome.
Depressive Jugendliche
Praxis-Depesche 10/2002
Symptome häufig unerkannt
Major Depression und Dysthymie bei Heranwachsenden ist eine häufig wiederkehrende Störung, die zu schulischen, sozialen und weiteren psychiatrischen Problemen führt. In welchem Ausmaß Jugendliche von diesen Erkrankungen betroffen sind, zeigt die vorliegende Studie.
Quelle: Flament, MF: Phenomenology, psychosocial correlates, and treatment seeking in major depression and dysthymia of adolescence, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN ACADEMY OF CHILD AND ADOLESCENT PSYCHIATRY, Ausgabe 40 (2001), Seiten: 1070-1078