Zur narkoleptischen Tetrade zählen neben der Tagesmüdigkeit die Kataplexie, hypnagoge Halluzinationen sowie die Schlafparalyse. Die Vollausprägung findet sich allerdings bei weniger als 10% der Betroffenen. Gerade in der Adoleszenz werden die typischen Symptome oft als psychiatrisches oder neurologisches Problem fehlinterpretiert.
Indische Psychiater stellen den Fall eines Achtzehnjährigen vor, der seit einem fieberhaften Infekt etwa 18 Monate zuvor an exzessiver Tagesmüdigkeit litt (er schlief täglich bis zu 16 Stunden). Zudem berichtete der Patient über kataplektische Attacken, einen durch emotionale Reaktionen ausgelösten vorübergehenden Tonusverlust der Muskulatur ohne Bewusstseinsverlust. Auch Halluzinationen in der Einschlafphase mit Schlafparalyse plagten ihn. Trotz unauffälligem psychiatrischem und neurologischem, EEG-, MRT- sowie Laborbefund wurde der Patient unter dem Verdacht einer Virusenzephalitis, Epilepsie, Schizophrenie bzw. Depression – erfolglos – mit einer Vielzahl von Pharmaka behandelt. Erst als die richtige Diagnose „Narkolepsie“ gestellt und der junge Mann auf Methylphenidat eingestellt wurde, besserten sich seine Beschwerden. Seit zwei Jahren ist er nun symptomfrei, berichten die Wissenschaftler. LO