Hepatozelluläres Karzinom

Praxis-Depesche 1-2/2020

TACE und Checkpoint-Inhibitoren kombinieren

Bei hepatozellulärem Karzinom wird die systemische Therapie einer transarteriellen Chemoembolisation (TACE) oft vorgezogen. Die Autoren schlagen eine Kombinationstherapie vor, die die Vorteile von Checkpoint-Inhibitoren und TACE vereint.
Die Entscheidung für die systemische Therapie wird unterstützt durch Studien, die Einschränkungen der TACE zeigen: Bei gut selektierten Patienten wurde ein mittleres Gesamtüberleben (mOS) über 30 Monate erwartet, in populationsbasierten Studien betrug es nicht mehr als 20 Monate. Wiederholte TACE schädigt gesundes Lebergewebe: Bei bis zu 30 % der Patienten verschlechtert sich die Leberfunktion. Dabei ist die Leberfunktion ein wesentlicher Überlebensfaktor bei HCC. TACE scheint also nicht nur unnötig sondern bei Nichtansprechen sogar schädlich zu sein. Trotzdem verneinen die Autoren die Frage, ob Barcelona Clinic Liver Cancer(BCLC)-CPatienten nicht ausschließlich systemisch therapiert werden sollten und schlagen ein neues Behandlungskonzept vor: Zuerst werden Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICP) verabreicht, erst bei radiologischer Progression und nur gegen einzelne progressive Läsionen wird TACE eingesetzt und bei unbehandelbarer Progression wiederholt. Dieser Ansatz wird in der RCT DEMAND untersucht und nutzt den Vorteil, dass das geschätzte Drittel der objektiv auf ICP ansprechenden Patienten ein sehr gutes Überleben erwarten könne. Weil TACE erst später und nur bei progredienten Läsionen eingesetzt wird, sind weniger Patienten dem Risiko verschlechterter Leberfunktion ausgesetzt. MR

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