Attacken oft zyklusabhängig

Praxis-Depesche 10/2013

Tagebuch hilft bei Diagnose der menstruellen Migräne

Wann von menstrueller Migräne gesprochen wird und wann von menstruationsassoziierter, erläutern zusammen mit einer Gynäkologin zwei Neurologen, die in Harvard und an der Temple University Medical School in Philadelphia lehren.

Kopfschmerzen lassen sich in primäre und sekundäre einteilen. Primäre Zephalalgien sind Ausschlussdiagnosen nach gründlicher Anamnese, körperlicher und umfassender neurologischer Untersuchung und relevanten diagnostischen Maßnahmen. Die Diagnose Migräne wird in die Kategorien mit und ohne Aura eingeteilt. Die Autoren listen die Kriterien der zweiten Ausgabe der International Classification of Headache Disorders der International Headache Society auf (ICHD-II* von IHS). Weiter unterteilt werden kann nach Häufigkeit und Zusammenhang zwischen Mens­truation und Anfallshäufigkeit und -schwere. Ab 15 Migränetagen pro Monat spricht man von chronischer Migräne.

Bei zeitlichem Bezug zur Periode kann rein menstruelle oder menstruationsassoziierte Migräne vorliegen. Erstere ist definiert als Attacken ohne Aura, die in mindestens zwei von drei aufeinander folgenden Zyklen auftreten, und zwar ausschließlich an den Tagen 1 und 2 der Periode (mögliche Dauer zwei Tage vorher und nachher, Tag -2 bis +3, Tag o gibt es nicht). Die menstruationsassoziierte Migräne findet auch an diesen Tagen statt, v. a. Tag 1 und 2, aber auch zu anderen Zeiten des Zyk-lus. Die Diagnosen lassen sich mit Aufzeichnungen in Kopfschmerztagebüchern über min­destens drei Monate bestätigen. Bei chronischer Migräne kann der Bezug zu den Menses der Patientin initial nicht klar sein. Die Kopfschmerztagebücher helfen zudem bei der zeitlichen Therapieplanung.

Weltweit leiden 14% der Frauen und 6% der Männer an Migräne. Vor der Pubertät sind es jeweils ca. 4%. Das Leiden fängt bei Frauen in 80% zwischen zehn und 39 Jahren an. Es trifft 5 bis 10% der Jugendlichen und 20 bis 25% der Frauen von 30 bis 50 Jahren mit Menst­­­ru­ationen. Nach der Menopause haben weniger als 10% der Frauen Anfälle. Bei Migräne-Patientinnen liegt die Prävalenz der reinen menstruellen Form bei 3,5 bis 12%, die der menstruationsassoziierten bei ca. 50%.

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