Es gibt bisher keinen Therapiestandard für Patienten mit Mantelzell-Lymphomen, einer Form der Non-Hodgkin-Lymphome mit besonders ungünstigem Verlauf. Die Fünfjahres-Überlebensrate dieser Patienten liegt unter 30%, berichtete PD Dr. Georg Heß, Mainz. Hoffnungen ruhen nun auf dem mTOR-Inhibitor Temsirolismus. Auf die Substanz, die bereits für das fortgeschrittene Nierenzellkarzinom zugelassen ist, sprachen in einer Phase-III-Studie deutlich mehr Patienten mit fortgeschrittenem Mantelzell-Lymphom an als auf Vergleichstherapien.
162 Patienten, die bereits zwei bis sieben Vortherapien erhalten hatten, wurden mit zwei verschiedenen Dosierungen von Temsirolimus oder mit einer Therapie der Wahl des Arztes behandelt (Kontrollgruppe). Bei Patienten aus der Gruppe mit der höheren Dosierung (175 mg Temsirolimus wöchentlich über drei Wochen und anschließend einmalig 75 mg) betrug die progressionsfreie Überlebenszeit 4,8 Monate im Vergleich zu nur 1,9 Monate in der Kontrollgruppe. 22% der Behandelten sprachen auf die Therapie an im Vergleich zu nur 2% in der Kontrollgruppe. Die Gesamtüberlebensrate wurde tendenziell gebessert (13,6 vs. 9,7 Monate). Nebenwirkungen kamen unter Temsirolimus etwas häufiger vor; sie waren aber gut beherrschbar, so Heß. Die häufigsten Grad-3/4-Nebenwirkungen waren Thrombozytopenie (63%), Anämie (17%), Neutropenie (24%) und Asthenie (13%). – Die Zulassungserweiterung für Temsirolimus zur Behandlung des Mantelzell-Lymphoms ist bereits eingereicht. rf