Synopsis

Praxis-Depesche 1-2/2020

The earlier the better? Nicht unbedingt!

Unter Rheumatologen hört man in Bezug auf die Therapie der rheumatoiden Arthritis (rA) häufig den Spruch „the earlier the better“. Aber ist „the earliest“ wirklich immer „the best“?
Der handfesten rA gehen häufig Arthralgien voraus. Aber wie soll man mit Patienten umgehen, die zwar über Gelenkschmerzen klagen, aber (noch) keine Zeichen einer Arthritis aufweisen? Die Autoren schätzen wie folgt ein:
  • Es gibt keine Evidenz, dass der Start einer DMARD-Therapie im Stadium der Arthralgie effektiv ist.
  • Es laufen allerdings einige Proofof- concept-Studien.
  • Die EULAR-Definition einer rAverdächtigen Arthralgie ist hoch sensitiv, aber weniger spezifisch; daher wären weitere Biomarker wünschenswert.
  • Es existiert keine valide Risikostratifizierung zur Bestimmung der Wahrscheinlichkeit der Progression einer Arthralgie zur rA.
  • Im Moment scheint auf Basis der Evidenz eine abwartende Haltung bzgl. einer DMARD-Therapie bei Arthralgien gerechtfertigt zu sein, wenn keine Arthritis vorliegt.
  • In der näheren Zukunft werden wir über bessere Daten zum natürlichen Verlauf der rA verfügen.
  • Einen Rauch-Stopp sollte man jedoch immer empfehlen, da diese „Intervention“ definitiv weniger Risiken aufweist als ggf. der Beginn einer DMARD-Therapie. CB
Quelle: van der Helm-van Mil A, Landewé RBM: The earlier, the better or the worse? Towards accurate management of patients with arthralgia at risk for RA. Ann Rheum Dis 2020; Epub Jan 8; doi: 10.1136/ annrheumdis-2019-216716
ICD-Codes: M06.9

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