In einer aktuellen Übersichtsarbeit legte das Quality Standards Subcommittee (QSS) der American Academy of Neurology (AAN) die Behandlungsmöglichkeiten der nicht-motorischen Parkinson-Symptome (NMS) dar und gab evidenzbasierte Empfehlungen zur Behandlung dieser immer stärker beachteten Beschwerden.
Die NMS sind integraler Bestandteil der Parkinson-Symptomatik, können mindestens ebenso beeinträchtigen wie die motorischen Symptome, bleiben aber häufig undiagnostiziert. Die AAN beschäftigte sich nun auf der Basis von 46 geeigneten Therapiestudien (Zeitraum 1966 bis 2008) mit dem Spektrum der NMS. Ihre Auswertung ergab Empfehlungen nach verschiedenen Evidenzgraden (A,B,C,D, nicht ausreichende Evidenz = U).
Sexuelle Störungen
Bei Männern wie Frauen mit Parkinson-Syndrom sind sexuelle Störungen wie erektile Dysfunktion, Lubrikations- und Orgasmusstörungen häufig. Ihre multifaktorielle Genese umfasst motorische und autonome Störungen, affektive Probleme und Medikamentennebenwirkungen. Einer kleinen plazebokontrollierten Studie nach kann Sildenafil (50 mg) erfolgreich zur Behandlung der erektilen Dysfunktion eingesetzt werden (Level C). Andere Ursachen der erektilen Dysfunktion müssen ausgeschlossen werden.
Obstipation
Grundsätzlich wird bei Obstipationsbeschwerden eine ballaststoffreiche Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr empfohlen. Bei Parkinson-Patienten zeigten mehrere Studien (Klasse II und III), dass isoosmotische Macrogol-Präparate (Polyethylenglycol) die Darmmotilität und die Stuhlfrequenz erhöhen können. Damit sind sie zur Therapie der Obstipation zu erwägen (Level C). Mit nur einer kleinen Studie (n = 10) existiert weder für noch gegen die spezifische Behandlung der Obstipation mit Botulinumtoxin zur Senkung des Anustonus ausreichende Evidenz (Level U).
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