Renaissance eines Klassikers

Praxis-Depesche 6/2001

Therapie mit Fumarat bei Psoriasis etabliert

Der Wirkstoff Fumarsäure-Ester ist seit den 50er Jahren bekannt und galt lange Zeit als umstrittene Therapie-Alternative bei Schuppenflechte. Dies hat sich offensichtlich geändert: Fumarate werden in immer breiterem Umfang bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt.

Erst seit kurzem sind Fumarsäure-Derivate Gegenstand intensiver Forschungsvorhaben. Es zeigte sich, dass Fumarat nicht nicht nur bei Schuppenflechte, sondern auch bei anderen Erkrankungen mit zugrunde liegender Immunstörung eingesetzt werden könnte. Bisher liegen erfolgversprechende Forschungsergebnisse zur Behandlung von multipler Sklerose, Autoimmun-Uveitis, Lichen ruber sowie Haut- und System-Sarkoidosen vor. Für die Therapie der Schuppenflechte ist Fumarsäure als dermatologische Option etabliert. Dies unterstreichen die Ergebnisse einer gemeinsamen, offenen Multicenterstudie (Phase IV) zwölf führender deutscher dermatologischer Zentren und Universitäten. 101 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis wurden 16 Wochen lang mit Fumarsäure in aufsteigender Dosierung behandelt. Als primäre Kontrollparameter dienten PASI-Indizes, Nagelbefall, Gelenkschmerzen und Pruritus. Bei 80% der behandelten Patienten führte die Fumarat-Therapie zur guten bis sehr guten Abheilung der Psoriasis-Herde. Eine klinische Remission der Psoriasis von mehr als 70% des Ausgangswertes wurde bei 59,4% der Betroffenen erzielt. Der PASI-Index verringerte sich signifikant von initial 20,05 auf 3,99. Nach viermonatiger Therapie waren nur noch bei vier von 20 Patienten schwere psoriatische Nagelveränderungen zu beobachten. Die Fallzahl schwerer psoriatischer Gelenkveränderungen reduzierte sich von neun auf zwei. Fumarsäure erwies sich als gut verträglich. Vorübergehende gastrointestinale Störungen und Flush-Symptome können vorkommen.

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