Chronisches Beckenschmerzsyndrom

Praxis-Depesche 14/2004

Therapie Schritt für Schritt individuell erarbeiten

Schmerzsyndrome im kleinen Becken mit Beschwerden bei der Miktion, denen keine morphologisch fassbare Ursache zugrunde liegt, sind ein häufiges urologisches Problem. Wie man damit am besten umgeht, zeigt eine Übersicht aus Düsseldorf.

Die chronische abakterielle Prostatitis ist nach der NIH-Klassifikation als chronisches Beckenschmerzsyndrom anzusehen. Da man die Ätiologie nicht kennt und Diagnostik und Therapie nicht standardisiert sind, wurde ein Therapie-Algorithmus entwickelt, der bei einem symptomatischen Patienten nach der Basisdiagnostik schrittweise zum Erfolg führen soll. Sind keine pathogenen Faktoren zu erkennen, erhält der Patient vier Wochen lang Antibiotika und eventuell einen Alphablocker. Tritt daraufhin keine Besserung ein, intensiviert man die interdisziplinäre Diagnostik. Findet man auch dabei keine Pathogene, wird empfohlen, schrittweise die folgenden Therapieoptionen einzusetzen: Antibiotika, Alphablocker, 5-Alpha-Reduktasehemmer, Phytotherapie (mit Cernilton oder Quercetin), COX-2-Inhibitoren, Pentosanpolyphosphat, Wärmetherapie (fraglich), Biofeedback, Akupunktur und Psychotherapie, wobei jeweils das nächste zum Zuge kommt, wenn das vorangegangene keine Wirkung zeigt, manche aber auch nebeneinander angewandt werden können. (EH)

Quelle: Moormann, O: Chronic prostatitis - Chronic pelvic pain syndrome, Zeitschrift: SCHMERZ, Ausgabe 18 (2004), Seiten: 125-129

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