In den USA ist es mancherorts schon üblich, Informationen über Ärzte und Krankenhäuser, deren Qualität und Behandlungsergebnisse öffentlich zu machen. Dadurch soll die Qualität der ärztlichen Behandlung in Praxis und Klinik verbessert werden. Doch diese positiven Auswirkungen sind bislang noch nicht bewiesen worden. Man muss vielmehr befürchten, dass die Veröffentlichung der entsprechenden Listen auch Nachteile mit sich bringt. Ärzte können z. B. besonders kranke Patienten ablehnen, um ihren Platz in der Statistik zu verbessern. Sie können aus Wettbewerbsgründen sogar Interventionen an Patienten vornehmen, bei denen keine Indikation dazu besteht. Wünsche der Patienten bleiben vermutlich häufig unberücksichtigt, wenn allein Konkurrenz und "Ranglistenplatz" zählen. (MO)
Praxis-Depesche 12/2005
Therapiedaten veröffentlichen?
In den USA ist es mancherorts schon üblich, Informationen über Ärzte und Krankenhäuser, deren Qualität und Behandlungsergebnisse öffentlich zu machen. Dadurch soll die Qualität der ärztlichen Behandlung in Praxis und Klinik verbessert werden. Doch diese positiven Auswirkungen sind bislang noch nicht bewiesen worden. Man muss vielmehr befürchten, dass die Veröffentlichung der entsprechenden Listen auch Nachteile mit sich bringt. Ärzte können z. B. besonders kranke Patienten ablehnen, um ihren Platz in der Statistik zu verbessern. Sie können aus Wettbewerbsgründen sogar Interventionen an Patienten vornehmen, bei denen keine Indikation dazu besteht. Wünsche der Patienten bleiben vermutlich häufig unberücksichtigt, wenn allein Konkurrenz und "Ranglistenplatz" zählen. (MO)
Quelle: Werner, RM: The unintended consequences of publicly reporting quality information, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 293 (2005), Seiten: 1239-1244