Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Praxis-Depesche 9/2000

Therapiefortschritte bei Asthma und COPD

Bronchialasthma und chronische obstruktive Bronchitis (COPD) stellen nach Ansicht aller Experten Volkskrankheiten von wachsender Bedeutung dar. Inhalative Beta-2-Mimetika und Steroide sowie innovative Wirkstoffkombinationen ermöglichen eine effektive Behandlung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen.

Gemeinsame ätiologische Kennzeichen von Asthma und COPD sind entzündliche Prozesse in den Atemwegen, Lungengewebe und Bronchialobstruktion. Für die COPD-Pathogenese ist Rauchen von größter Bedeutung, für Asthma spielen eine genetische Disposition sowie Manifestationsfaktoren (Allergie, toxisch irritative Noxen) die Hauptrolle. Die richtige Diagnose ist entscheidend für den Therapieerfolg. Bei COPD verläuft die Entzündungsreaktion im Gegensatz zum Asthma vor allem in der bronchialen Peripherie. Die Manifestationen von COPD und Asthma unterscheiden sich während stabiler Krankheitsphasen deutlich. Bei akuten Exazerbationen sind die Unterschiede in der Symptomatik (Atemnot, verminderte Belastbarkeit) jedoch geringer ausgeprägt. Ein wichtiger Therapiefortschritt für die COPD-Therapie sind langwirkende Beta-2-Sympathomimetika wie Salmeterol mit stark bronchodilatatorischer Wirkung und mastzellstabilisierenden Effekten, die die Dyspnoe vermindern und die Belastungskapazität steigern. Die plazebokontrollierte ISOLDE-Studie (Inhaled Steroids in Obstructive Lung Disease in Europe) wies überzeugend nach, dass auch inhalative Steroide wie Fluticason in der COPD-Therapie nutzbringend eingesetzt werden können: Gegenüber Plazebo verbesserten sich die FEV1-Werte um 32%; die Exazerbationsrate sank um 25%. Als wesentlicher Fortschritt für die Asthmatherapie kann die inhalative Kombinationstherapie mit Salmeterol und Fluticason, appliziert mit einem innovativen Diskus-System, betrachtet werden. Das duale Wirkprinzip (antientzündlich und bronchodilatatorisch) erwies sich in zahlreichen Studien bei Kindern und Erwachsenen mit Asthma als hocheffektiv: Bei minimierter Steroiddosis konnte das Asthma besser unter Kontrolle gehalten werden. Es zeigte sich darüber hinaus, dass diese neue Kombinatonstherapie gut verträglich ist und die Lebensqualität betroffener Patienten signifikant verbessert. (EJW)

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