Onkologie

Arzt-Depesche 8/2019

Therapielücke ab sofort gefüllt

Für Patienten mit cSSC (cutaneous squamous-cell carcinoma, cSCC), bei denen eine kurative Operation oder eine kurative Bestrahlung nicht infrage kommt, bietet Cemiplimab nun neue Chancen.
Als Risikofaktoren für Lokalrezidive und Metastasierung nannte Prof. Dorothée Nashan, Klinikum Dortmund u. a. eine Lokalisation an Unterlippe und Ohren, eine Tumordicke vertikal ≥ 6 mm, einen Tumordurchmesser horizontal ≥ 2 cm, Immunsuppression sowie histologisch wenig differenzierte Zellen und ein Wachstum um Nerven. Der Therapiebedarf ist erheblich und war bislang ungedeckt, da es keine zugelassene, evidenzbasierte systemische Therapie für die Behandlung des fortgeschrittenen cSCC gab. Großes Potenzial sieht Prof. Axel Hauschild, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel, insbesondere bei immunonkologischen Therapien wie z. B. der PD1-Blockade (PD1: programmed cell death protein 1) mit Cemiplimab. Nachdem es in der Phase-II-Zulassungsstudie EMPOWER-cSCC-1 (Studie 1540) eine Gesamtansprechrate von 43,5 bis 47,5 % und eine dauerhafte Krankheitskontrolle von 61,0 bis 69,6 % gezeigt hatte, hat die europäische Kommission Cemiplimab (Libtayo®) am 5. Juli 2019 zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem und lokal fortgeschrittenem cSCC zugelassen – soweit eine kurative OP oder kurative Bestrahlung nicht infrage kommt. AY
Quelle: Fachpressekonfernz:: „Immunonkologische Therapien des fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinoms (cSCC) – Aktuelle Studiendaten und die Notwendigkeit neuer Therapien“, München, 19.6.2019

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