Teil 2: Abklärung und Abhilfe

Praxis-Depesche 6/2013

Therapieresistenter Hochdruck: Alle Register ziehen!

Das Fünferteam aus vier britischen und einem US-amerikanischen Spezialisten, das zunächst erläutert hat, was resistant hypertension (RH) ausmacht und was sie begünstigt, diskutiert die Gesamtstrategie der Behandlung und die Medikation.

Ist eine therapieresistente Hypertonie festgestellt worden, sucht man nach potenziell modifizierbaren begünstigenden Faktoren (Liste siehe Teil 1). Die Autoren gehen auf mehrere näher ein und erwähnen u.a., dass ab einem BMI über 40 kg/m2 die Wahrscheinlichkeit, drei Antihypertensiva zu brauchen, gegenüber unter 25 kg/m2 um den Faktor 5,3 erhöht ist. Vor falsch erhöhten RR-Werten bei Adipositas wegen zu kleiner Manschette wird gewarnt. Der Zusammenhang zwischen Hypertonie-Prävalenz, Alkoholkonsum und Blutdruck ist linear, wobei moderater Konsum den Blutdruck nicht generell erhöht. Was Medikamente und andere exogene Substanzen betrifft, so können die Wirkungen hoch variabel sein; bei sonst minimalen Effekten treten bei manchen Patienten deutliche Blutdruckerhöhungen auf. Ist unklar, was hier modifiziert werden sollte, wissen ggf. Spezialisten Rat.

Zuviel Salz erhöht den Blutdruck direkt und dämpft die Wirkung aller Antihypertensiva. Verstärkt tritt der Effekt bei besonders salzempfindlichen Personen auf (ältere, schwarze Hautfarbe, chronisch Nierenkranke). Den Salzkonsum mit den Patienten durchzugehen, sie zu beraten und Aufnahme unter 6 g/d zu empfehlen, ist daher wichtig.

Sekundäre Hochdruckursachen (Liste siehe Teil 1) liegen bei 5 bis 10% der RH-Patienten vor. Am häufigsten sind Hyperaldosteronismus, chronische Nierenleiden (RH-Ursache oder -Folge), Nierenarterienstenose und obstruktive Schlafapnoe. Wichtig ist, dass auch Ärzte, die keine Spezialisten sind, Zeichen und Symp­tome erkennen, die auf einen zugrunde liegenden Krankheitsprozess hinweisen. Hierzu dienen gezielte Anamnese, gründliche Untersuchung, Laborwerte, nicht- invasive Bildgebung (z. B. Nieren-Sono) und anschließend wenn nötig Überweisung an eine Spezialambulanz (generelle Indikationen sowie Labor bei RH siehe Kas­ten).

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