Cluster-Kopfschmerz

Praxis-Depesche 23/2006

Therapieversuch mit Testosteron

Neuere Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass eine hypothalamische Dysfunktion bei der Genese des Cluster-Kopfschmerzes eine wichtige Rolle spielt. Es scheint einen Zusammenhang zwischen Gonadotropinen, kortikotropen Hormonen und Melatonin zu geben.

In die Studie wurden sieben Männer und zwei Frauen mit therapierefraktärem Cluster-Kopfschmerz aufgenommen. Alle wiesen grenzwertige oder erniedrigte Testosteron-Spiegel auf. Nach neurologischer und labormedizinischer Untersuchung inklusive Hormonbestimmungen erhielten fünf männliche Patienten Testosteron, die Frauen eine kombinierte Testosteron-/Östrogenbehandlung. Innerhalb von 24 Stunden waren die Patienten beschwerdefrei. Die beiden Frauen und zwei Männer erreichten unter Langzeithormontherapie den Übergang von chronischem zu episodischem Cluster-Kopfschmerz, ein Patient vertrug die Therapie nicht, ein weiterer wollte keine Hormone einnehmen; zwei Patienten sind nun seit 16 Monaten völlig beschwerdefrei, ein Patient konnte nicht weiter beobachtet werden.

Quelle: Stillman, MJ: Testosterone replacement therapy for treatment refractory cluster headache, Zeitschrift: HEADACHE, Ausgabe 46 (2006), Seiten: 925-933

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x