Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 sollen laut Prof. Monika Kellerer, Stuttgart, für folgende vaskuläre Risikoparameter individualisierte Therapieziele vereinbart werden: Lebensstil, Blutdruck, Glukosestoffwechsel, Lipidstatus und Körpergewicht.
In der medikamentösen Therapie ist Metformin weiterhin das Antidiabetikum der ersten Wahl – aufgrund seiner guten Effektivität, den HbA1c- Wert zu senken, des bekannten Sicherheitsprofils, der langen Erfahrung und der geringen Kosten. Vorteilhaft sei zudem das geringe Hypoglykämierisiko und der vorteilhafte Effekt, das Gewicht leicht zu senken. Eine moderne Therapieoption bieten SGLT2-Inhibitoren (Canagliflozin, Dapagliflozin, Empagliflozin, Ertugliflozin) – effektive antihyperglykämische Substanzen, die sowohl in der Mono- als auch in der Kombinationstherapie mit allen anderen glukosesenkenden Medikamenten einsetzbar sind. Ihr Wirkungsprofil ist günstig, da das Hypoglykämierisiko gering ist, die Patienten Gewicht reduzieren und es zu einer klinisch relevanten Absenkung des systolischen Blutdrucks kommt. Bei Nichterreichen des individuellen Therapieziels sind GLP-1-RAs wie Liraglutid oder Dulaglutid sinnvolle Kombinationspartner zu Metformin, anderen OADs (außer DPP-4-Hemmern) und/oder Basalinsulinen. Sie können die Plasmaglukose im Mittel stärker senken als die klassischen oralen Antidiabetika und weisen gewichtsreduzierende und spezifische kardiound renoprotektive Effekte auf.
Das Therapiekonzept des Typ-1-Diabetes besteht aus den Komponenten Insulintherapie, Ernährungskenntnisse, Schulung, Glukoseselbstkontrolle und psychosoziale Betreuung. Um diabetesbedingte Minderungen der Lebensqualität zu vermeiden, soll die Therapie so gestaltet werden, dass das Risiko für schwere Stoffwechselentgleisungen möglichst gering ist und ein Risiko für die Entstehung mikroangiopathischer (Retinopathie, Nephropathie) und anderer diabetesassoziierter Folgeschäden (Neuropathie, beschleunigte Makroangiopathie) reduziert wird. VW