Praxis-Depesche 11/2005

Thrombangiitis obliterans mit Eosinophilie

Die Thrombangiitis obliterans ist eine schubweise verlaufende Erkrankung der mittelgroßen Arterien. Aus Japan wird von zwei Sonderfällen berichtet.

Ein 41-jähriger Mann stellte sich mit kalten zyanotischen, schmerzhaften Händen in der Notaufnahme vor. In der Angiographie der Hände fand sich ein Verschluss der distalen Arterien. Im Blutbild zeigte sich eine ausgeprägte Eosinophilie, das CRP war nicht erhöht. Unter Heparin und Prostaglandinen konnte keine Verbesserung der Beschwerden erreicht werden. Erst nach Gabe von 30 mg/d Prednisolon besserten sich die Symptome rasch. Bei einem 62-Jährigen wurde bereits 1997 die Diagnose einer Thrombangiitis obliterans gestellt. Er war über sechs Jahre mit Antikoagulanzien und Prostaglandinen behandelt worden, ohne dass sich eine Besserung der Symptome gezeigt hatte. Auch bei ihm fand sich ausschließlich eine ausgeprägte Eosinophile. Er konnte nach Gabe von 30 mg/d Prednisolon in beschwerdefreiem Zustand entlassen werden. Bislang wurden keine Fälle veröffentlicht, bei denen die Thrombangiitis obliterans ausschließlich durch Gabe von Steroiden verbessert wird. Vielleicht sind Patienten mit einer Eosinophilie im Blut eine Untergruppe, die speziell auf Steroide gut anspricht. (CF)

Quelle: Naito, AT: Steroid-responsive thromboangiitis obliterans, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 364 (2004), Seiten: 1098

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