In eine Studie wurden 17 schwangere Frauen mit angeborener oder erworbener prothrombotischer Gerinnungsstörung aufgenommen. Elf Frauen hatten früher bereits ein thromboembolisches Ereignis gehabt. Sie erhielten eine Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin (Dalteparin). Die tägliche Dosis betrug risikoadaptiert 5000 bis 10 000 I.E. Dalteparin. Die Behandlung, die die Patientinnen selbst durchführten, erstreckte sich über die gesamte Schwangerschaft bis acht Wochen postpartal. In keinem Fall kam es prä- oder postpartal zu thromboembolischen Ereignissen. Relevante Blutungen traten nicht auf. Bei TAT-Werten (Thrombin-Antithrombin-Komplex), die über das jeweilige Schwangerschaftsstadium hinaus erhöht waren, gelang es durch Dosiserhöhungen von Dalteparin, die TAT-Werte und auch die D-Dimere zu supprimieren.
Risikoschwangerschaft
Praxis-Depesche 21/2002
Thromboembolie-Prophylaxe mit Dalteparin
Schwangere Frauen haben ein deutlich erhöhtes Thromboembolie-Risiko. Wenn weitere Risikofaktoren, wie eine positive Eigen- oder Familienanamnese, thrombophile Störungen oder Immobilisation hinzukommen, potenziert es sich. In diesen Fällen empfiehlt sich eine medikamentöse Prophylaxe mit niedermolekularem Heparin.
Quelle: Schinzel, H: Thromboembolieprophylaxe mit niedermolekularem Heparin (Dalteparin-Na) bei Risikoschwangerschaften, Zeitschrift: MEDIZINISCHE KLINIK, Ausgabe 97 (2002), Seiten: 193-203