Praxis-Depesche 21/2007

Thrombopenie: Immer an Medikamente denken!

Es gibt viele Ursachen für Thrombozytopenien, daher besteht die Gefahr, dass eine immunologische Arzneimittelreaktion übersehen und der Patient falsch behandelt wird – obwohl die akute Thrombopenie nach Einnahme von Chinin schon seit 140 Jahren bekannt ist.

Die Inzidenz kann nur geschätzt werden – auf mindestens 10 : 1 Mio. pro Jahr in Europa und den USA; in manchen Gruppen, z. B. bei Senioren oder in der Klinik, dürfte sie höher sein. Bei bestimmten Substanzen wie Goldpräparaten oder Abciximab kommt es in ca. 1% zur Thrombopenie. Ausgenommen von dieser Darstellung ist die Heparin-induzierte Reaktion (beim Typ II besteht die Gefahr nicht so sehr im Thrombozytenmangel mit Blutungen, sondern in Thrombosen).

Klinisches Bild

Nachdem der Patient die sensibilisierende Substanz in der Regel etwa eine Woche lang oder in Abständen auch länger eingenommen hat, treten typischerweise Petechien und Ekchymosen auf, manchmal auch nach ein bis zwei Tagen (s. u.). Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Schüttelfrost, Übel­keit und Erbrechen gehen den Blutungen oft voraus. In schweren Fällen beobachtet man eine floride Purpura und Blutungen aus Nase, Zahnfleisch, Magen-Darm-Trakt oder den Harnwegen („nasse Purpura“); die Thrombozytenzahl liegt unter 20 000/mm³. Wird der Auslöser abgesetzt, gehen die Symp­­tome in der Regel in ein bis zwei Tagen zurück; in weniger als einer Woche normalisiert sich die Plättchenzahl.

Unklar ist, weshalb manche Betroffene wegen disseminierter intravasaler Gerinnung oder Nierenversagen oder anderen Zeichen eines hämolytisch-urämischen Syndroms oder einer thrombotischen thrombozytopenischen Purpura auffallen.

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