Wegen gastrointestinaler Blutungen und immer wiederkehrender Epistaxis erhielt die Patientin keine Antikoagulation. Daher entschloss man sich, dem Herzohr und damit dem Thromboserisiko minimalinvasiv thorakoskopisch zu Leibe zu rücken. Man verwendete ein steuerbares Clipping-Gerät, mit dem thorakoskopisch bei schlagendem Herzen das Herzohr „abgestapelt“ wurde. Hierbei handelte es sich um einen „Off-label“-Einsatz (nach individueller „compassionate use“-Genehmigung), da das Gerät für diesen Eingriff nicht zugelassen war.
Intraoperativ kontrollierte man mittels Echo, dass das gesamte linke Herzohr vom Stapler erfasst und der Thrombus komplett ausgeschaltet worden war. Die Patientin konnte nach zwei Tagen ohne Komplikationen entlassen werden. Nach sechs Monaten zeigte sich weiterhin ein unauffälliger postoperativer Verlauf.
In anderen Studien konnte bereits eine zerebrovaskuläre Komplikationsrate nach derartigen Eingriffen von 0,5 pro 100 Patientenjahren gezeigt werden – hierbei wurden allerdings geschlossene Stapler verwendet. In dieser Studie nun kam ein vorne offener V-Stapler zum Einsatz. CB