Zulassungserweiterung

Praxis-Depesche 10/2014

Tiotropium-Add-on-Therapie bei Asthma

Asthma-Patienten, die unter Standard-Therapie mit langwirksamen Beta-2-Mimetika (LABA) und inhalativen Kortikosteroiden (ICS) weiterhin Symptome erleiden, können von einer Tiotropium-Zusatztherapie profitieren.

Das langwirksame Anticholinergikum Tiotropium, das in der COPD-Therapie bewährt ist, wurde kürzlich für die zusätzliche Behandlung von symptomatischen erwachsenen Asthma-Patienten zugelassen. Voraussetzung zur Anwendung ist eine Bestandstherapie mit ICS und LABA und mindestens eine schwere Exazerbation unter dieser Therapie im Vorjahr. Wie Prof. David Halpin, Royal Devon & Exeter Hospital (UK), auf einer Veranstaltung der Firma Boehringer Ingelheim im Rahmen des ERS-Kongresses berichtete, kann Tiotropium als Zusatztherapie bei Asthma-Patienten eine Verbesserung der Lungenfunktion erreichen und das Risiko für schwere Asthma-Exazerbationen um 21% (p=0,03) verringern. Das Risiko für eine Verschlechterung des Asthmas wurde um 31% (p<0,0001) reduziert und die Zeit bis zur ersten schweren Asthma-Exazerbation verlängert. Die Zulassungserweiterung basiert auf Daten der klinischen Phase-III-Studien PrimoTinA-asthma. Die neue Therapieoption sei begrüßenswert, da in der Asthma-Therapie noch ein erheblicher ungedeckter Bedarf besteht, so Prof. Christian Virchow, Rostock. Im Jahr 2010 betrug der Anteil der trotz leitliniengerechter Therapie symptomatischen Patienten hierzulande über 62%. Unzureichend kontrolliertes Asthma schränkt die Lebensqualität der Patienten erheblich ein, verursacht hohe Kosten und die Patienten haben ein sechsfach höheres kurzfristiges Exazerbationsrisiko. DJB

Quelle:

„Inspiring Change: Spiriva® Respimat® in asthma”, ERS-Jahrestagung, München, 7.9.2014, Veranstalter: Boehringer Ingelheim

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