Initialer Blutdruck wichtig

Praxis-Depesche 12/2008

Tipps für die Erstversorgung bei akuter Herzinsuffizienz

Im Juni 2006 haben sich Kardiologen, Notfallmediziner und Intensivmediziner aus Europa und den USA getroffen, um praktische Empfehlungen für die Zeit vor der Krankhausaufnahme und unmittelbar danach (erste sechs bis zwölf Stunden) zu erarbeiten. Sie sollen helfen, Leitlinien umzusetzen, dort, wo es Daten gibt, und Behandlungsvorschläge liefern, wo formelle Leitlinien und definitive Belege fehlen.
Praxisfazit
CS 2 RR syst. 100 bis 140 mmHg,

Das „akute Herzinsuffizienz-Syndrom“ (AHFS) wird als allmähliche oder rasche Veränderung von Herzinsuffizienz-Zeichen oder Symptomen definiert, die zu dringendem Behandlungsbedarf führt. Das AHFS umfasst viele Diagnosen und Ursachen. In den letzten 20 Jahren gab es dazu nur wenige große Therapiestudien. In Leitlinien wird das Thema erst seit kurzem behandelt. Es gibt Daten, die die Hypothese stützen, dass frühe und aggressive Therapie in den ­ers­ten sechs bis zwölf Stunden die Prognose verbessern kann. Rat Nr. 1 der Expertengruppe lautet: Bei allen AHFS-Patienten sollte eine geeignete und zielgerichtete Therapie so früh wie möglich beginnen, u. U. schon zu Hause oder im Krankenwagen.

Da sich der systolische Blutdruck als wichtigster Prädiktor von Morbidität und Mortalität gezeigt hat, schlägt die Guppe einen Algorithmus vor, der sich primär am initialen systolischen Blutdruck, dem Vorliegen eines akuten Koronarsyndroms und / oder von Rechtsherzinsuffizienz orientiert und fünf Szenarien (siehe Kas­ten) unterscheidet. Die Autoren empfehlen, anhand des Szenarios rasch eine Diagnose zu stellen und einen Krankentransport zu arrangieren, vorzugsweise in die nächste Klinik mit kardiologischer Intensivstation.

Zwischen den Notfallhelfern und der Klinik soll Kontakt aufgenommen werden, um alle sachdienlichen und verfügbaren Informationen zu übermitteln, inklusive Anamnese, Vitalzeichen und, so vorhanden, Labor- und EKG-Daten. Wenn im Rahmen des Rettungsdienstes verfügbar, soll der Einsatz eines offenen CPAP-Sys­tems erwogen werden. Je nach den Verhältnissen im jeweiligen Gesundheitssystem sollte auch die O2-Sättigung bestimmt und mit EKG-Telemetrie oder „Point-of-care-Tests“ auf BNP, Troponin, CK-MB u. a. gearbeitet werden.

<

Lesen Sie den ganzen Artikel

Fachgruppen-Login


Zugangsdaten vergessen?

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x