2009 starb der 17-jährige Schüler Dominic Murray in New York während eines Spiels am plötzlichen Herztod. In der Autopsie fand man eine hypertrophe Kardiomyopathie. Zwischen 2003 und 2013 erlitten in den USA insgesamt 79 College-Athleten das gleiche Schicksal.
Bei College-Athleten beträgt die Rate an plötzlichem Herztod 1 zu 53 000, bei Spielern fortgeschritteneren Ligen bis zu 1 zu 5200. Als Ursache kommt meistens Vorhofflimmern, Kammerrhythmus-Anomalien, Long-QT-Syndrom und Veränderungen der Herzstruktur und -größe zum Vorschein ... nachdem es zu spät ist. Deshalb erarbeitete eine multidisziplinäre Arbeitsgruppe in den USA nun Empfehlungen zum medizinischen Check-up von jungen Amateur-Sportlern.
Eine Studie aus Italien gilt als wegweisend in der Frage, ob man routinemäßig ein Screening- EKG durchführen sollte. Sie fand heraus, dass plötzliche Herztode bei Sportlern um 90% sanken, nachdem in Italien das Prä-Sport-EKG verpflichtend wurde. Eine spätere Kohorten- Vergleichsuntersuchung kam allerdings zu dem Ergebnis, dass es zwischen den Italienern mit EKG und Athleten aus Minnesota ohne EKG keine Unterschiede bzgl. der Rate an plötzlichem Herztod gab. Entsprechend vorsichtig formulierte die Task Force dann auch ihre Empfehlungen:
- College-Athleten sollten vor Sportaufnahme einer körperlichen Untersuchung und Anamnese unterzogen werden. T
- rainer und Ärzte sollten diskutieren (!), ob ein EKG generell oder nur bei Risikosportlern sinnvoll ist.
- Alle Beteiligten sollten in kardiopulmonaler Reanimation geschult werden, und in den Bereichen, in denen trainiert wird oder Wettkämpfe stattfinden, sollte innerhalb von drei Minuten ein AED erreichbar sein. CB