Der Zwergfadenwurm siedelt sich nach Penetration der Haut und Lungenpassage im Darm an, wo die Weibchen Eier legen, die mit dem Stuhl ausgeschieden werden. In einigen Fällen kommt es dabei zur Autoinfektion, die mit schweren Komplikationen einhergehen kann. Ein 77-jähriger Patient aus Kentucky wurde wegen Myelodysplasie mit Prednison behandelt. Er wurde mit Kurzatmigkeit, Hämoptysen und Anämie stationär aufgenommen. Unter dem Verdacht einer exazerbierten Bronchitis wurde er mit Antibiotika und Steroiden behandelt. Trotzdem verschlechterte sich der Zustand. Im bronchoskopisch gewonnenen Abstrichmaterial wurden S.-stercoralis-Larven nachgewiesen. Der Patient verstarb an der disseminierten Strongyloidiasis trotz sofortiger Behandlung mit Albendazol in Ateminsuffizienz. Vermutlich war es bei dem Patienten infolge der immunsuppressiven Kortisonbehandlung zur Reaktivierung einer Strongyloidiasis gekommen. (UB)
Zwergfadenwurm
Praxis-Depesche 21/2000
Tödliche Gefahr für Immungeschwächte
Der Zwergfadenwurm Strongyloides stercoralis ist weltweit in tropischen und subtropischen Regionen verbreitet. Es wird von einem immunsupprimierten Patienten berichtet, für den eine reaktivierte Infektion fatale Konsequenzen hatte.
Quelle: Nagaraj, P: Strongyloides Hyperinfestation With Pulmonary Hemorrhage and ARDS, Zeitschrift: ---, Ausgabe 17 (2000), Seiten: 208-212