Bei topischer Anwendung haben Tacrolimus und Pimecrolimus ein ähnliches Sicherheitsprofil. Verschiedene Studien zeigen, dass die systemische Resorption nach dem Auftragen auf die entzündete Haut sehr gering ist. Allerdings hatten in einer Studie drei Kinder mit Netherton-Syndrom nach topischer Anwendung von Tacrolimus Blutspiegel, die ähnlich hoch waren wie nach oraler Einnahme. Bei genetischen Defekten der Haut-Barriere-Funktion sollten die Makrolid-Immunmodulatoren daher nur mit entsprechender Vorsicht angewandt werden. Ein intaktes Stratum corneum können Tacrolimus und Pimecrolimus auf Grund ihres Molekulargewichts nicht durchdringen. Sie können zwar bei Hauterkrankungen wie der atopischen Dermatitis tiefer in die Haut eindringen, aber sobald der Heilungsprozess einsetzt, nimmt die Resorption über die Haut stark ab. So zeigten Langzeitstudien keine Veränderungen des Blutdrucks oder der Kreatinin-Serumspiegel. Auch die Anfälligkeit für bakterielle oder virale Infektionen war nicht erhöht. Lokal können die Makrolid-Immunmodulatoren beim Auftragen ein vorübergehendes Brennen oder Jucken verursachen; dies führte jedoch in den Studien nur selten zum Behandlungsabbruch.
Neurodermitis und Psoriasis
Praxis-Depesche 9/2002
Topische Therapie mit Immunmodulatoren ist gut verträglich
Die Makrolid-Immunmodulatoren Tacrolimus und Pimecrolimus stehen neuerdings auch zur topischen Anwendung zur Verfügung. Sie können zur Therapie von Hautkrankheiten wie der atopischen Dermatitis oder der Psoriasis eingesetzt werden und zeichnen sich durch gute Wirkung und Verträglichkeit aus.
Quelle: Robinson, N: Safety of the new macrolide immunomodulators, Zeitschrift: SEMINARS IN CUTANEOUS MEDICINE AND SURGERY, Ausgabe 20 (2001), Seiten: 242-249