Rezidiv des Ovarialkarzinoms

Praxis-Depesche 24/2004

Topotecan als neuer Standard

Für Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom und frühem Rezidiv nach Platin-Vorbehandlung gab es bislang keine Standardtherapie. Die weltweit erste randomisierte Phase-III-Studie zum Vergleich zweier Zytostatika in dieser Situation hat jetzt vielversprechende Ergebnisse für Topotecan geliefert.

Für die Studie Ovar 2.3 der AGO-Studiengruppe Ovarialkarzinom wurden 356 Patientinnen mit platinresistentem Ovarialkarzinom (FIGO-Stadium III/IV) randomisiert mit Topotecan oder dem Alkylans Treosulfan behandelt. Die Nachbeobachtungszeit in der Studie ist mit inzwischen median 48 Monaten sehr lang, sodass die Daten als zuverlässig zu werten sind, so Prof. Werner Meier, Düsseldorf. Topotecan war Treosulfan in mehrfacher Hinsicht überlegen: Bei Patientinnen mit einem Rezidiv 0 bis sechs Monate nach primärer Chemotherapie war das progressionsfreie Überleben im Topotecan-Arm mit 4,2 Monaten signifikant länger als mit Treosulfan (2,2 Monate). Das Gesamt-Überleben konnte in diesem therapeutisch extrem schwierigen Kollektiv durch Topotecan tendenziell verlängert werden (11,2 vs. 7,3 Monate). Bei Patientinnen mit einem Rezidiv sechs bis zwölf Monate nach Primärtherapie zeigten sich für Topotecan signifikante Vorteile sowohl bei Gesamt-Überleben (15,9 vs. 13,6 Monate) als auch bei progressionsfreiem Überleben (6,6 vs. 4,9 Monate) und Gesamtansprechrate (34,9% vs. 24,2%). Für Patientinnen mit platinfreiem Intervall bis zu zwölf Monaten nach Primärtherapie mit Paclitaxel/Carboplatin bezeichnete Meier die Topotecan-Therapie aufgrund dieser Ergebnisse als neuen Standard. (KA)

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