Entgegen früheren Vorstellungen ist transdermales Fentanyl nicht nur bei verschiedenen Formen von Gewebeschmerzen (beispielsweise Arthrose, Osteoporose, rheumatoide Arthritis), sondern auch bei einigen Formen neuropathischer Schmerzen wirksam. Die Toleranzentwicklung ist offenbar geringer als unter einer Therapie mit Morphin. Es gibt mittlerweile eindeutige Hinweise darauf, dass Darm-Motilitätsstörungen und Obstipation unter transdermalem Fentanyl seltener als unter oralem Morphin auftreten. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass die Sedierung schwächer ist. Zwar ist der analgetische Effekt von transdermalem Fentanyl nicht per se besser als der anderer µ-Agonisten; bei besserer Verträglichkeit ist aber u. U. eine höhere Dosierung (und damit eine stärker ausgeprägte Analgesie) möglich. Daher ist die Patienten-Akzeptanz sehr gut, offenbar unabhängig von der Verbesserung anderer Outcome-Parameter. (UB)
Schmerztherapie
Praxis-Depesche 23/2004
Transdermales Fentanyl - ein Update
Aktuelle Studien zeigen, dass transdermales Fentanyl auch bei nicht tumorbedingten Schmerzen eine zunehmend wichtige Rolle spielt.