Schwangere hält sich Bauch mit Ungeborenem

Bluthochdruck bei Schwangeren

Praxis-Depesche 8/2021

Treten mehr maternale oder fetale Ereignisse auf?

Schwangerschafts-Komplikationen durch Hypertonie sind wesentliche Ursachen für Morbidität und Mortalität bei Müttern. Nun wurden die Auswirkungen der neuen US-amerikanischen Richtliniendefinitionen (ACC/AHA- und ACOG) für die Neuklassifizierung des hypertensiven Status untersucht.
Die Anwendung der neuen Richtliniendefinition auf 137.389 Schwangerschaften von Frauen (mittleres Alter zum Zeitpunkt der Entbindung 30,1 Jahre) führte zu einer 14,3%igen Prävalenz chronischer Hypertonie (19.621 Schwangerschaften). Ein absoluter Anstieg der Hypertonieprävalenz um 17,8 % von 10,3 % auf 28,1 % wurde festgestellt. Die 2,1 % der Frauen, die eher mit chronischer als mit Schwangerschafts-Hypertonie klassifiziert wurden, hatten nach beiden Kriterien das höchste Risiko, Präeklampsie zu entwickeln, im Vergleich zu Frauen ohne Hypertonie. Insgesamt führte die Verwendung der neuen Richtliniendefinition zur Diagnose von Bluthochdruck zu einer 20,8%igen Verbesserung der Bestimmung von Frauen mit einer Präeklampsie, aber nur zu einer 3,8%igen Optimierung, um fetale und neonatale Risiken zu klassifizieren. Daher schlussfolgerten die Autoren, dass die untere diagnostische Schwelle für Bluthochdruck die Prävalenz chronischer und Schwangerschafts-Hypertonie deutlich erhöhte, jedoch weniger die für das fetale/ neonatale Risiko. NM
Quelle: Bello NA et al.: Prevalence of hypertension among pregnant women when using the 2017 ACC/AHA blood pressure guidelines ... JAMA Netw Open 2021; 4(3):e213808. doi: 10.1001/ jamanetworkopen.2021.3808
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