Gestationsdiabetes

Praxis-Depesche 14/2001

Trotz Therapie Risiko für Mutter und Kind

In dieser dänischen Studie wurde untersucht, ob die bei Gestationsdiabetes auftretenden Komplikationen auf die diabetische Stoffwechsellage zurückzuführen sind oder - wie auch häufig argumentiert wird - in maternalen Risikofaktoren (Übergewicht, höheres Alter, komplizierte frühere Schwangerschaften) begründet liegen.

Dazu wurden retrospektiv 143 Patientinnen mit Gestationsdiabetes (GD) mit 143 normoglykämischen Schwangeren verglichen, die nach Alter, Anzahl vorhergehender Schwangerschaften und BMI vor der Schwangerschaft passend ausgewählt waren. Zwei Drittel der GD-Patientinnen wurden mit Diät alleine behandelt, 23% zusätzlich mit Tolbutamid, 9% erhielten Insulin. Sowohl mütterliche als auch kindliche Risiken waren trotz Therapie erhöht: 20% der GD-Patientinnen waren hypertensiv (vs. 11% der Kontrollgruppe), bei 61% (vs. 24%) musste die Entbindung iatrogen eingeleitet werden, bei 33% (vs. 21%) war ein Kaisersschnitt erforderlich, bei 14% (vs. 6%) der Neugeborenen wurde eine Makrosomie diagnostiziert, 24% (vs. 0%) der Neugeborenen waren hypoglykämisch und 46% (vs. 12%) wurden auf die Neugeborenen-Intensivstation aufgenommen. Keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen bestanden bzgl. Apgar-Index, Ikterus, angeborenen Missbildungen und perinataler Mortalität. In der GD-Gruppe, nicht aber in der Kontrollgruppe, ereigneten sich zwei ungeklärte Fälle von intrauterinem Fruchttod.

Quelle: Jensen, DM: Maternal and perinatal outcomes in 143 Danish women with gestational diabetes mellitus and 143 controls with a similar risk prof, Zeitschrift: DIABETIC MEDICINE, Ausgabe 17 (2000), Seiten: 281-286

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